Pressemitteilung - Verblendet

09/11/2018 - 05/01/2019


Die Zilberman Gallery Berlin freut sich, die Ausstellung Verblendet von Azade Köker zu präsentieren.

Das Werk der in Berlin und Istanbul lebenden Künstlerin Azade Köker kreist um die Dichotomie von Natur und Stadt im gegenwärtigen, von Krieg und Migration bestimmten gesellschaftspolitischen Umfeld. Städte, Multikulturalismus und die Folgen von Zerstörung; Grenzen und Machtstrukturen – das sind die Analogien, die uns in den Collagen und Installationen dieser Künstlerin begegnen. Kökers Installationen, Skulpturen und bewegte Bilder thematisieren den Widerstand der Natur gegen ihre Zerstörung und die aus diesem Widerstand erwachsende Hybridität, die weder dem Romantiker als Heimat noch als Ort der Kontemplation taugt. Plastikabfälle inmitten der Natur, die Wurzeln eines Baumes, der von einer Decke hinab in den Raum ragt, oder getarnte Panzer im Wald zeigen uns eine neue, vom Schmerz der Zerstörung geprägte Wirklichkeit.

Die Einzelausstellung Verblendet in der Zilberman Gallery präsentiert neue Arbeiten von Azade Köker. In Papiercollagen und Papierskulpturen, wie Invasion 1 (2018) und Relikte der Stadt (2018), enthüllt Köker eine Art stilles Chaos, das sich unseren urbanen Wirklichkeiten Tag für Tag ein Stück weit nähert. Mit ihrer filigranen Technik, etwa in Fragiler Wald II oder Verlassene Dichte (beide 2017), führt uns die Künstlerin als dichterische Möglichkeit ein langsames Sterben infolge der wirtschaftlich bedingten Verblendung von heute vor Augen. Verblendet ist inspiriert von Paul Virilios Buch Die Verblendung der Kunst und den darin angestellten Überlegungen zur Politik von Architektur und Krieg sowie zur Materialität von Kunstwerken; der Titel der Ausstellung bezieht sich auf die Blendung des Auges durch starkes Licht. Im „Licht“ der politischen und sozialen Kriege von heute will Köker auf die Blindheit der Menschen in unserer apokalyptischen Gegenwart anspielen.

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einer Einleitung von Lotte Laub und Essays von Tuçe Erel und Marc Wrasse.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Göksu Kunak, goksu@zilbermangallery.com.

 

Azade Köker (geb. 1949 in Istanbul) lebt und arbeitet in Berlin und Istanbul und hat eine Professur an der Technischen Universität Braunschweig bekleidet. Zu ihren jüngsten Einzelausstellungen gehören Everywhere, Nowhere (Zilberman Gallery, 2016), Azade Köker (Proje 4L, Elgiz Museum, Istanbul 2015), Moving Spaces (Zilberman Gallery, 2013), Human Nature (Milli Reasürans Art Gallery, Istanbul 2007), Transparenz der Abwesenheit (Otto-Galerie, München 2004) und Transparenz des Gartens (Kunstverein Bielefeld, 2001). Jüngere Beteiligungen an Gruppenausstellungen: Meeting Point (Kunstverein Konstanz, 2015) und Dream and Reality (Istanbul Modern, Istanbul 2011). Ihre Arbeiten sind in zahlreichen öffentlichen und Unternehmenssammlungen vertreten, darunter Akbank, Istanbul; The British Musuem, London; Berlinische Galerie, Berlin; Elgiz Museum für zeitgenössische Kunst, Istanbul; Lebendiges Museum, Berlin; John Michael Kohler Kunstzentrum, Wisconsin; Istanbul Modern Museum. Öffentliche Skulpturen von Azade Köker: Cuvry-Brunnen (Berlin), Bundesgartenschau (Berlin), Menschenlandschaften (Berlin), Frechen Museum (Düsseldorf), Bremen-Nord Zentralkrankenhaus (Bremen), Schule am Barbarossaplatz (Berlin), Schlosspark (Wolfsburg), Türkische Botschaft (Japan), Altınpark (Ankara), Istanbuler Börse (Istanbul), Aspat Art Park (Bodrum) und Park der deutschen Botschaft (Ankara).



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  - Azade Köker

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